Drittligahandballerinnen behalten die Nerven
„Schön ist anders“ sagten einige Zuschauer nach der Partie zwischen dem TV Möglingen und dem TV Nellingen. „Zwei Punkte sind aber zwei Punkte“, sagten andere. Es war ein sogenanntes Vier-Punkte-Spiel für die Drittligahandballerinnen des TV Möglingen. „Wir wussten, dass jetzt zum Ende der Hinrunde die Spiele kommen, bei denen wir unsere Chance nutzen müssen“, erklärte Trainerin Kerstin Zimmermann.
„Bisher gab es eine Partie, die wir gewinnen mussten. Das war gegen den Bayern-Aufsteiger Dachau. Das haben wir gewonnen.“ Mehr aber bis dato dann auch nicht. Zu stark waren die anderen Mannschaften meist gewesen. Mit dem TV Nellingen gastierte eine Mannschaft, die sich erst in der letzten Saison aus finanziellen Gründen aus der ersten Liga verabschiedet hatte. Eine Mannschaft, die gespickt ist mit vielen vielen jungen Talenten aus der Region, der sicherlich auch ein wenig die Abgezocktheit fehlt. Das wollten sich die Möglingerinnen zunutze machen.
Den ersten Treffer markierten die Gäste, doch der TV Möglingen war da. Zweimal traf Rechtsaußen Cornelia Langenberg, zweimal war es Sulamith Klein. Nach knapp neun gespielten Minuten erhöhte Routinier Franziska Fischer auf 5:2. Es lief alles nach Plan. Doch wie so oft in dieser Saison ließ man dann nach. Mit dem Ergebnis, dass weitere sieben Minuten später der TV Nellingen zum 7:7 ausgleichen konnte. Kerstin Zimmermann legte die grüne Karte und bläute ihrer Mannschaft nochmals die Marschroute ein. Zunächst vergeblich. Die Gäste gingen mit 7:9 in Führung. Sieben Minuten vor der Halbzeit lag man sogar mit 9:12 zurück. Doch die Gastgeberinnen gaben nicht auf. Die bärenstarke Sulamith Klein glich eine halbe Minute vor der Pause zu, 12:12 aus. Beim Stand von 12:13 wurden die Seiten gewechselt.
Die Möglingerinnen kamen besser aus der Kabine und konnten innerhalb von knapp drei Minuten mit zwei Toren in Führung gehen. Der TV Nellingen kämpfte in dieser Zeit mit einigen Zeitstrafen. Diese Situation sollten die Möglingerinnen allerdings auch noch erleben. Als die Nellingerinnen wieder einen Drei-Tore-Rückstand nahezu egalisiert hatten bat Trainerin Kerstin Zimmermann ihre Mannschaft nochmals zum Gespräch. Doch bevor die Mannschaft irgendwas umsetzen konnte erhielt sie innerhalb von nicht einmal 70 Sekunden gleich drei Zeitstrafen. Plötzlich standen nur noch drei Feldspielerinnen auf der Platte. Doch nun zeigten man Moral. Nach dem Ausgleich zum 19:19 schaffte man es trotz mehrmaliger Unterzahl dem Spiel wieder den Stempel aufzudrücken: Der TV Möglingen ging mit 22:19 in Führung. Eine Vorentscheidung. Am Ende konnte man sich mit 26:23 durchsetzen und endlich den zweiten Sieg verbuchen. Wie wichtig dieser war zeigte der Blick auf die restlichen Ergebnisse an diesem Abend. Mit der TG Pforzheim und der SG Kappelwindeck/Steinbach siegten zwei direkte Konkurrenten des TVM und gleichzeitig auch die beiden nächsten Gegner. Es bleibt also spannend bis zur Weihnachtspause.
Es spielten: Blum und Baranski (im Tor); Klein (11/2), F. Fischer (5), Langenberg (3), Vogt, Klatte und Kübler (je 2), Kalmbach (1), Woerner, T. Fischer, Maric und Karpf.
